Die Intensivklasse an der Ernst-Reuter-Schule II

Was sind die Ziele der Sprachfördermaßnahme in der Intensivklasse?

Ziel der Intensivklasse an der Ernst-Reuter Schule II ist es, den Schülerinnen und Schülern nichtdeutscher Herkunft grundlegende Deutschkenntnisse beizubringen, damit sie möglichst schnell und erfolgreich in eine Regelklasse wechseln können. Hierbei wird darauf geachtet, dass alle kommunikativen Bereichen wie Lesen, Schreiben, Sprechen und Hören sowie Wortschatz und Grammatik nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen gleichermaßen gefördert werden. Ein weiterer wichtiger Bestandteil liegt darin, die Schülerinnen und Schüler schnellstmöglich in die Schulgemeinschaft sowie in die Gesellschaft zu integrieren.

Wie lernen wir in der Intensivklasse?

Das Lehren und Lernen in einer Intensivklasse verlaufen sehr differenziert. Die Schülerinnen und Schüler müssen bezüglich ihrer sprachlichen Voraussetzungen bestmöglich mit Materialien ausgestattet werden. Die Vermittlung der deutschen Grammatik und des Wortschatzes ist natürlich ein wichtiger und umfangreicher Bestandteil. Das Erlernen sollte anhand von Alltagssituationen in Verbindung mit motivierenden Lernmethoden erreicht werden. Hier eignen sich z.B. abwechslungsreiche Rollenspiele oder Dialoge. Darüber hinaus werden u.a. folgende Methoden eingesetzt: Erstellung von Power-Point-Präsentationen, Plakate oder spielerisches Lernen. Auch das projektorientierte Arbeiten liegt uns sehr am Herzen und wird in der Kooperation mit der Johann Wolfgang von Goethe Universität Frankfurt am Main und dem gemeinnützigen Verein ZuBaKa systematisch und erfolgreich realisiert.

Wer wird in der Intensivklasse beschult?

Die Intensivklassen IKa und IKb werden von je max. 16 Schülerinnen und Schüler besucht. Dabei sind die Schülerinnen und Schüler in der IKb im Alter zwischen 9 und 13 Jahren und in der IKa zwischen 14 und 17 Jahren. Ihre Deutschkenntnisse sind sehr unterschiedlich. Sie reichen von kompletten Anfängern mit keinerlei Kenntnissen bis zum Sprachniveau A2. Die Schülerinnen und Schüler bringen ganz unterschiedliche schulische Voraussetzungen mit. Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir Schülerinnen und Schüler aus Südkorea, Ghana, Eritrea, Ecuador, Griechenland, Albanien, Marokko, Frankreich, Italien, Serbien, Indien und Bangladesch.

Welche Fächer werden unterrichtet?

Die Schülerinnen und Schüler habe mind. 26 Wochenstunden, mit folgen Fächer:

  • 8 Wochenstunden Deutsch
  • 4 Wochenstunden Mathematik
  • 3 Wochenstunden Gesellschaftslehre
  • 2 Wochenstunden Biologie
  • 4 Wochenstunden Englisch
  • 1 Wochenstunden Klassenrat
  • 4 Wochenstunden Wahlpflichtfach
  • 1 - 2 Wochenstunden Musik oder Kunst

Es wird darauf geachtet, dass die Schülerinnen und Schüler je nach Leistungsniveau in Regelklassen frühzeitig integriert werden (partielle Integration). Das ermutigt sie dazu, vermehrt Deutsch zu sprechen. Hierzu eignen sich insbesondere die Fächer: Englisch, Sport und Mathematik.

Was bedeutet die partielle Integration in eine Regelklasse?

Die Schülerinnen und Schüler aus den Intensivklassen werden nach der Überprüfung ihrer individuellen Kenntnisse teilweise in den Regelunterricht mit bestimmter Stundenanzahl integriert. Dies erfolgt in Absprache mit den zuständigen Fachlehrerinnen/Fachlehrern sowie der Klassenlehrerin/dem Klassenlehrer. Wenn möglich, sollen die Schülerinnen und Schüler in den Klassen unterrichtet werden, in die sie dann später übergehen können. Dank dieser Maßnahme können sie erste Kontakte mit gleichaltrigen deutschsprachigen Mitschülerinnen und Mitschülern anknüpfen. Somit kann der Übergang dann „einfacher" durchzogen werden.

Was ist wichtig beim Übergang in die Regelklasse?

Nach dem ersten Jahr bzw. zweiten Jahr in der Intensivklasse, wird während einer Klassenkonferenz mit allen Lehrerinnen und Lehrern darüber entschieden, ob eine Schülerin/ ein Schüler das erforderliche Niveau erreicht hat. Der C-Test von Cornelsen sowie die Profilanalyse von Grießhaben geben Auskunft über den derzeitigen Leistungsstand. Alle Schülerinnen und Schüler haben nach dem Übergang in die Regelklasse ein 2järigen „Notenschutz" und Anspruch auf eine DaZ-Förderung von mindestens 2 Wochenstunden.

Was sind Integrationsindexstunden?

Aufgrund des erheblichen Zuwachses von Kindern und Jugendlichen mit erhöhtem fächerübergreifendem sowie sozialem und emotionalem Unterstützungsbedarf, wurden der Ernst-Reuter-Schule seit dem Schulhalbjahr 2017 in Abhängigkeit der Intensivklassenschülerinnen und -schüler zusätzliche Integrationsindexstunden für Kinder aus den Intensivklassen zur Verfügung gestellt. Diese Integrationsindexstunden werden für maximal ein Jahr für Schülerinnen und Schüler vergeben, die vor dem Übergang von einer Intensiv- in eine Regelklasse stehen. Hierbei sollen die ausgewählten Lehrkräfte auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder eingehen und sie in alltagsrelevanten Themen unterstützen. Im Vordergrund steht nicht die sprachliche und fachliche Förderung, sondern die sozioemotionale sowie psychosoziale Förderung. Die emotionalen und sozialen Kompetenzen sind eng miteinander verbunden und beeinflussen nicht selten den Umgang miteinander. Diese wichtigen Kompetenzen regulieren oft, wie gut Schülerinnen und Schüler mit eigenen Emotionen bzw. Wünschen anderer umgehen und soziale Konflikte bewältigen können. Diese Stunden werden auf ein Jahr begrenzt vergeben und können pro Schuljahr und Schulform variieren.

Welche Projekte werden in der Intensivklasse angeboten?

Ein großer Bestandteil in der Intensivklasse ist das projektorientierte Arbeiten. Hierbei haben wir zwei große Projektpartner. Ein Projektpartner ist die Johann Wolfgang von Goethe Universität Frankfurt am Main. Die Partnerschaft besteht bereits seit 2015. Hier werden Studierende aus dem Fachbereich Erziehungswissenschaft zu uns eingeladen, um verschiede Integrationsprojekte (Fliegende Reporter, Theater und Kochen etc.) zu übernehmen, die in Kooperation mit den Fachlehrern koordiniert, durchgeführt und evaluiert werden. Ein zweites wichtiges Großprojekt ist die Partnerschaft mit dem gemeinnützigen Verein ZuBaKa. Diese Kooperation besteht seit 2017 und unterstützt uns insbesondere in der gesellschaftlichen Integration der Schülerinnen und Schüler (Wir lernen Frankfurt kennen, Bewerbungstraining etc.). Auch kleinere Projekte, die die Schülerinnen und Schüler aus der Intensivklasse selbst aufbauen, haben große Erfolge. Hier ist insbesondere das Müllsammelprojekt zu erwähnen. Die Kinder haben viel über Mülltrennung und Nachhaltigkeit gelernt. Am Ende dieses Projektes wurde der Martin-Luther-King-Park vom Müll befreit.
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